Airedale Terrier - Herkunft und Geschichte

VDH Rasse des Monats 12/2023: Der Airedale Terrier  >> hier <<

Fluß Aire                 Quelle: Airedale Terrier heute, Janet Huxley, Kynos Verlag
Fluß Aire Quelle: Airedale Terrier heute, Janet Huxley, Kynos Verlag

Viele Menschen aus Yorkshire sind stolz darauf, dass der Airedale Terrier aus ihrer Grafschaft stammt. Eine Zeitreise in der Vergangenheit lässt uns erkennen, wie der Airedale als eine der einheimischen Hunderassen Großbritanniens das Licht der Welt erblickte.

 

Als die Industrielle Revolution im 19. Jahrhundert voran schritt, war die Gegend um Leeds und Badford voller rußspuckender Fabrikschlote und Kohlenschächte mit sich drehenden Förderrädern; der Feierabend wurde von der Werkssirene bestimmt.

Die Arbeiter konzentrierten ihre Interessen in der wenigen Freizeit, die ihnen blieb, auf den Fluss Aire, der einen Teil seines Weges durch die Städte nimmt.

 

 

Der Airedale Terrier als Kriegshund im 1. Weltkrieg         Quelle: Airedale Terrier heute, Janet Huxley, Kynos Verlag
Der Airedale Terrier als Kriegshund im 1. Weltkrieg Quelle: Airedale Terrier heute, Janet Huxley, Kynos Verlag

Die im Tal des Aire heimischen Tiere sorgten für etliche Stunden jagdlicher Betätigungsmöglichkeiten, und so züchtete man Terrier um Otter, Wasserratten, Iltisse, Marder, Wiesel, Kaninchen, Hasen, Dachse, Enten und Moorhühner zu jagen.


Diese Jagden bargen außerdem auch Verdienstchancen für die Arbeiter, denn auf den „Wasserratten-Jagden“ wurden auch Wetten abgeschlossen.


Die Nachfrage nach dem perfekten Hund war hoch, denn der Besitz eines Champions brachte jedem Arbeiter ein gutes Nebeneinkommen.

Die Männer arbeiteten mit Teams von Terriern und wetteten ein oder zwei Schilling.

Der beste Hund der Gruppe konnte natürlich auch ein paar Schillinge, ja sogar Guineen einbringen, wenn sein Besitzer das Tier verkaufte.  Die Hunde wurden auch zur frühmorgendlichen und spätabendlichen Jagd und Wilddieberei eingesetzt und versorgten den heimischen Herd mit dringend benötigten Lebensmitteln.

 

Kriegshund im Ersten  Weltkrieg                   Quelle: A. und W. Liebischer
Kriegshund im Ersten Weltkrieg Quelle: A. und W. Liebischer

Die Rasse „Airedale Terrier“ wurde erstmals um das Jahr 1880 auf einer Ausstellung erwähnt. Die ersten Eintragungen in das Zuchtbuch erfolgten 1882. Im Jahre 1886 wurde die Rasse durch den englischen Kennel Club offiziell anerkannt.

 

Circa 10 Jahre später kam der erste Airedale Terrier nach Deutschland.

 

Aufgrund seiner Robustheit und Vielseitigkeit wurde der Airedale Terrier im Ersten und Zweiten Weltkrieg als Heereshund u.a. für Melde- und Sanitätsaufgaben eingesetzt.

 

 

Quelle: Text u. Bild z.T. aus dem Kapitel "Herkunft und Geschichte des Airedale Terriers" mit freundlicher Genehmigung
des Kynos Verlag, Verlag für Hundebücher auszugsweise aus dem Buch "Airedale Terrier heute, Janet Huxley"


Der Standard des Airedale Terriers

Die Grundlage der Airedaleterrier-Zucht bildet der englische Rassestandard des Kennel Clubs. Der Kennel Club (KC) ist der größte und älteste Hundezüchterverein Großbritanniens.

 

Der Rassestandard beinhaltet nachfolgende Punkte:

 

Charakteristische Merkmale:
Sehr aufmerksam im Ausdruck, lebhaft in der Bewegung, jederzeit gespannt und erwartungsvoll.

Das Wesen ist erkennbar am Ausdruck der Augen sowie an der Haltung der Ohren und Rute.

 

Allgemeine Erscheinung:
Die verschiedenen Körperteile sollen im Verhältnis zueinander so proportioniert sein, daß sie einen symmetrischen Gesamteindruck erwecken. In der Bewegung sollen die Läufe geradeaus greifen. Die Vorderläufe bewegen sich lotrecht und parallel zur Schulterlinie. Die Schubkraft der Bewegung kommt aus der Hinterhand.

 

Wesen:
Offen und vertrauensvoll, freundlich, selbstbewußt und intelligent. Stets wachsam, nicht aggressiv, aber furchtlos.

Der Airedale Terrier als Familienhund

Oona im Skiurlaub Werfenweng
Oona im Skiurlaub Werfenweng

Wer auf der Suche nach dem optimalen Familienhund ist, der hat Ihn ganz sicher jetzt gefunden.

 

Der Airedale Terrier ist ein Allrounder, nicht zu groß mit seinen 56 -61 cm Schulterhöhe, der ideale Freund und Begleiter seiner Familie.

 

Bei regelmäßigem Trimming haart der Airedale nicht, ein großer Vorteil da er im Haus oder Wohnung gehalten wird.

 

Der Airedale ist ein sehr intelligenter Hund, einfach für alle Lebenslagen gemacht, immer lustig und gut gelaunt und voller Tatendrang, wenn es darum geht etwas gemeinsam zu unternehmen.

Bild: Rapunzel auf dem Sofa
Rapunzel auf dem Sofa

Im Haus ist er ein ruhiger und stets aufmerksamer Bewacher seiner Familie, der im Notfall seine Rolle als Beschützer für Kind und Kegel durchaus ernst nimmt.

 

Der Airedale ist für die heutige Zeit ein sehr robuster Zeitgenosse. Sollte der Airedale dennoch einmal krank werden, dann ist es an der Zeit seinen Tierarzt des Vertrauens aufzusuchen, da es ein Airedale perfekt versteht, Schmerzen so lange zu verbergen wie nur geht.

 

Sollte dieser Fall einmal eintreten, so macht er sogar am Tisch des Arztes meist noch eine gute Figur, da er es als Profi beim regelmäßigem Trimmen gelernt hat, auf dem Trimmtisch ruhig zu stehen.

Bepo (Duke-Bepo vom Juratal) beim gemeinsamen Spiel
Bepo (Duke-Bepo vom Juratal) beim gemeinsamen Spiel

Voraussetzung für die Haltung eines Airedale Terriers ist der enge Kontakt zu seinem Familienrudel.

 

Der "Airedale" kann ein absolut ausdauernder Sportler sein, aber im Kreise seiner Liebsten ist er der zärtlichste Schmuser den man sich vorstellen kann. Ein so wertvoller Begleiter und Freund der Familie gehört also auch niemals in einem Zwinger gehalten, sondern im Haus bei seinen Liebsten.

 

Die Anschaffung sollte also gut überlegt sein, da die Lebenserwartung eines Airedale Terriers 10 – 15 Jahre beträgt. Er gehört somit in die Hände von verantwortungsbewussten Menschen.

Der Airedale Terrier als Sport- und Gebrauchshund

Anica-Romi vom Juratal im Sprung über die Hürde im August 2013
Anica-Romi vom Juratal im Sprung über die Hürde im August 2013

Er gilt auch als "König der Terrier"

 

Um nur ein paar der wichtigsten Sportarten aufzuzählen:

Schutzhund (VPG) oder Agility, THS Turnierhundesport, Obedience, Dog Dancing u.v.m.

 

Mit Liebe, Verständnis aber auch mit Konsequenz erzogen ist der Airedale Terrier ein absoluter Allrounder, der die Dinge die er einmal erlernt hat nicht vergisst und selbst nach längeren Trainingspausen z.B. im Winter diese immer noch perfekt beherrscht. Auch als Dienst- oder Rettungshund wird der Airedale Terrier mit Erfolg eingesetzt.

Gino im Sprung über die Hürde
Gino im Sprung über die Hürde

Rapunzel beim Hundesport VPG II